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Inhalt                                                                                                                                  Seite

 

LEITARTIKEL

Präsident Mag. Michael Svoboda................................................................................................ 1

 

Kolumne Einfach nachgedacht

Hon. Prof. Hofrat Dr. Josef Kandlhofer.................................................................................... 2 - 3

 

Projekt:

Rechte und Pflichten der Behindertenvertrauenspersonen............................................. 4 - 6

Auswirkungen von Covid-19 auf Menschen mit Behinderungen

Die Orthopädische Sprechstunde....................................................................................... 7 - 8

Von Primarius Priv.Doz. Dr. Stephan Domayer, PhD MBA, Facharzt für Orthopädie
und Orthopädische Chirurgie

Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen.................................................................. 9 -10

Von Mag. pharm. Esther Schwaiger

PD 478 / 10.11.2021



DER KOBV IST FÜR SIE DA!!!

von

Präsident Mag. Michael Svoboda

 

Das Jahr 2021 hat uns alle, Sie selbst, wie unseren KOBV vor besondere Herausforderungen gestellt. Das Wort „Corona" ist in aller Munde, beherrscht die Medienlandschaft, unser berufliches und privates Leben. Gerade Menschen mit Behinderungen sind davon vielfach betroffen. Es betrifft einerseits die Sorge um die persönliche Gesundheit für sich selbst, um das familiäre Umfeld, als auch und vor allem die berufliche und existentielle Situation. Die Frage „Wie geht es weiter?" bestimmt unser Leben.

 

Die veränderten Rahmenbedingungen unter Corona-Bedingungen erschweren Zukunftsperspektiven und Hoffnungen auf „Besseres" in allen Lebenslagen. Selbst, wenn Sie, so wie auch ich, sorgenvoll in die Zukunft blicken (Gesundheit, Beruf, Familie, Bekanntenkreis, soziale Kontakte, etc.) soll/kann Ihnen unser gemeinsamer KOBV-Leitspruch „Gemeinsam stärker" Hilfe und Unterstützung sein.

Gerade das „Gemeinsam" ist heute so wichtig, wie schon vor 76 Jahren, das Gemeinsam ist das, was unseren KOBV und seine Mitglieder zusammenhält. Die Sorge „füreinander" ist das, was uns ausmacht. KOBV-Funktionärlnnen, Mitglieder, Mitarbeiterinnen und auch politisch Verantwortliche aus Bund, Ländern und Gemeinden wirken zusammen und bemühen sich darum, das Leben trotz Pandemie und Behinderung hoffnungsvoll zu gestalten. DANKE DAFÜR!!!

 

Unser KOBV Österreich und seine Landesverbände haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, WIE das geschehen kann:

TROTZ coronabedingter Einschränkungen,

TROTZ gesundheitlicher Einschränkungen unserer Mitglieder, TROTZ eingeschränkter Sozialkontakte,

TROTZ persönlicher Probleme unserer Mitglieder, TROTZ Sorgen und Nöten, welcher Art auch immer

 

Dank des tatkräftigen Einsatzes unserer zahlreichen Funktionärlnnen und Mitarbeiterinnen war und ist Unterstützung und Hilfe für unsere Mitglieder weiter gewährleistet. Ob in sozialrechtlicher Hinsicht oder auch einfach, wenn Sie Kontakt suchen, um sich auszutauschen, WIR sind für Sie da!!

 

Bleiben Sie gesund und unserem Motto „gemeinsam stärker" weiter verbunden.

 

Zu den bevorstehenden Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel wünsche ich Ihnen alles nur erdenklich Gute, vor allem stabile Gesundheit! Halten Sie  sich bitte an die empfohlenen Maßnahmen zum eigenen Schutz und zum Schutz der anderen. Nur so haben wir eine Chance auf ein maskenfreies 2022!

 

Ihr

Mag. Michael Svoboda



Einfach nachgedacht!

Kolumne

Hon. Prof. Hofrat Dr. Josef Kandlhofer

 

Corona und kein Ende!

 

Als Leser müssen Sie wissen, dass ich diesen Beitrag am Wochenende vor dem Nationalfeiertag (23./24. Oktober) geschrieben habe. Durch den Blätterwald rauschte die Pandemie. In der „Kronen Zeitung" fragte eine bekannte Journalistin den Minister zur Pandemie: ,,Kommt noch ein böses Erwachen?". Die „Kleine Zeitung" titelte:

,,Lockdown für Ungeimpfte". ,,Ungeimpften könnten bald Ausgangssperren drohen", schreibt der „Kurier'' auf der Titelseite. Im „Der Standard" wird eine ganze Seite über den „Lockdown für Ungeimpfte" geschrieben. Der am 23. Oktober vom Oberösterreichischen Landtag wiedergewählte Landeshauptmann Stelzer sagt in den Oberösterreichischen Nachrichten: ,,Corona hat uns immer noch in den Klauen".

 

Am Arbeitsplatz wird es ab November die 2,5 G-Regel geben, also genesen, geimpft und mittels PCR-Test getestet. Diese Maßnahme halte ich für längst überfällig, zumal sichergestellt ist, dass die Tests für Arbeitnehmerinnen in diesem Fall von der Öffentlichen Hand gezahlt werden. Die Impfrate ist in Österreich immer noch unterdurchschnittlich. Nur knapp über 60 % sind durch die Impfung geschützt. Wir wissen, die Impfung schützt nicht zu 100 %, aber es gibt nichts Besseres. Wir wissen auch, dass es immer mehr sogenannte Impfdurchbrüche gibt - das heißt, es stecken sich Geimpfte mit dem Virus an. Trotzdem, bei Abwägen aller Risiken, ist die Impfung der beste Schutz, den ich bekommen kann. Die Zahlen der Neuinfektionen sind in diesen Tagen täglich über 3.500, mit steigender Tendenz. In den Spitälern liegen mehr als 1000 Patientinnen, davon 220 auf Intensivstationen. Erste Spitäler müssen geplante Operationen verschieben, weil für den Fall der Fälle kein Platz auf den Intensivstationen in diesen Fällen wäre.

 

Sollte es notwendig sein, bin ich dafür, für die Nichtgeimpften zu weiteren Maßnahmen, wie Ausgangssperren und auch einem Lockdown für Nichtgeimpfte, zu greifen. Ein Lockdown für Ungeimpfte wird zwar nur mit viel Aufwand kontrolliert werden können, er ist jedoch alternativlos, wenn die Entwicklung der Neuinfektionen nicht gestoppt werden kann.

 

In Oberösterreich - das eine unterdurchschnittliche Impfquote hat - hat das Spitalspersonal in mehreren Spitälern mit Tafeln wie „Wir sind am Limit, lass Dich impfen" zum Impfen aufgerufen. Eine gerade erst gewählte Gemeinderätin aus Ried im Innkreis von der neukandidierenden Partei MFG (Menschen Freiheit Grundrechte) hat das mit „Schämt Euch!!!!!! Alles Verbrecher" kommentiert. Eine unglaubliche, ungeheuerliche Entgleisung. Nicht zu fassen. Dieser Kommentar richtet sich von selbst. Es bleibt nur zu hoffen, dass solche Kommentare, die, die für die Menschen da sind, und sie mit sehr viel Aufopferung pflegen, nicht mutlos machen.

 

Ganz kurz noch ein anderes Thema, das mich bewegt: Der Österreichische Verfassungsgerichtshof hat im Dezember 2020 das Verbot jeglicher Art zur Hilfe der Selbsttötung als verfassungswidrig aufgehoben. Für mich ist diese Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes nicht nachvollziehbar, ist aber als Entscheidung des Höchstgerichtes zur Kenntnis zu nehmen. Die aufgehobene Regelung läuft mit gesteigert werden kann. Prothesen oder andere außer Haus notwendige Hilfsmittel können daheim zum Teil ganz weggelassen werden.

Unterbrechungen im Arbeitsprozess, durch z.B. unerwartete Hürden (wie plötzlich verstellte Gänge) kommen daheim praktisch nicht vor. Die bedürfnisorientierte Ausstattung der eigenen vier Wände (Küche, Toilette, Bad) kann ebenfalls eine Erleichterung des Arbeitsalltags sein. Oft stehen daheim mehrere verschiedene Sitzmöglichkeiten zur Verfügung, durch die ein länger konzentriertes, beschwerdefreies Arbeiten möglich wird.

Es gibt aber auch Risiken, die sich aus Telearbeitsmodellen ergeben. Diese gelten wiederum nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für alle Menschen gleich.

Gerade Menschen mit Behinderungen nutzen häufig technisches Spezialequipment. Wenn diese Ausstattung aus Kosten- oder Platzgründen nicht ins Homeoffice integriert werden kann, erschwert das die Arbeit außerhalb des Bürogebäudes. Zudem kann Homeoffice für manche Arbeitnehmer*innen zu Problemen in der Work­ Life-Balance führen, wenn die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben nicht mehr deutlich spürbar ist. Eine Übermüdung aufgrund des ständig schlechten Gewissens eigentlich gerade arbeiten zu sollen, kann die Folge sein. Um Vorurteilen und möglichen negativen Eindrücken entgegenzuwirken, könnten Arbeitnehmer*innen versucht sein, überzukompensieren, indem sie vermehrten Arbeitseinsatz zeigen, oder sich z.B. nicht getrauen, sich krankzumelden.

Durch den fehlenden direkten Kontakt zu Kolleg*innen kann es zu einer sozialen Exklusion kommen, weil die Beziehung stärkenden privaten Gespräche, zu denen es unter Kolleg*innen auch kommt, fehlen. Durch das Horne-Office fehlt auch jegliche nonverbale Kommunikation und die dementsprechende Information für die anderen. Wegen der vermeintlichen Vorteile, die Telearbeit mit sich bringt, können bei Kolleg*innen, die aufgrund ihrer Tätigkeit keinen Telearbeitsplatz haben können, Vorurteile und Neid entstehen. Es kann auch sein, dass durch den  fehlenden direkten Kontakt zu anderen im Betrieb/der Dienststelle verschiedene Unterstützungen nicht ermöglicht oder nicht nachgefragt werden. Kann man z.B. auf Zuruf arbeiten, können auch kleine, spontane Fragen schnell geklärt werden, die aus dem Horne-Office manchmal gar nicht gestellt werden oder mehr Zeit zur Beantwortung brauchen.

 

Das Homeoffice zeigt somit ein recht vielfältiges Bild in Bezug auf die Bedürfnisse und nötigen Anpassungen von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen.

Liebe  Behindertenvertrauenspersonen, bitte  zögert nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren!

 

Dr.in Stephanie Laimer Tel.: 01/406 15 86 / 25

Mail: s.laimer@kobv.at

 

Mag. Josef Bezeredj-Babarczy Tel.: 01/406 15 86 / 27

Mail: j.bezeredj@kobv.at


 

Die Orthopädische Sprechstunde

Primarius Priv.-Doz. Dr. Stephan Domayer, PhD MBA, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, beantwortet Fragen unserer Leser.

Fragen an Dr. Domayer richten Sie an die Redaktion „KOBV gemeinsam stärker" 1080 Wien, Lange Gasse 53 oder redaktion@kobv.at

 

Frage:

Ich habe eine starke Abnützung im Daumensattelgelenk und nachdem die Infiltrationen und die Schienenversorgung, die ich von meinem Orthopäden bekommen habe, meine Schmerzen überhaupt nicht lindern können wurde mir von ihm vorgeschlagen eine Operation zu machen. Ist diese empfehlenswert?

 

Antwort:

Die starke Abnützung im Daumensattelgelenk ab 50 Jahren stellt tatsächlich ein sehr häufiges Problem dar. Interessanterweise sind hier Frauen häufiger als Männer betroffen. Dies erzeugt einen sehr starken Leidensdruck, denn der Daumen ist für die Greiffunktion der Hand essenziell. Die Rhizarthrose bringt somit für die Betroffenen Schmerzen, eine Verminderung der Kraft und eine zunehmende funktionelle Einschränkung mit sich. Das wirkt sich negativ auf Alltagstätigkeiten und damit auf die Selbständigkeit sowie die Lebensqualität aus.

 

Wenn konservative Maßnahmen wie physikalische und ergotherapeutische Therapien und die Behandlung mit einer Schiene nicht mehr helfen, bringt die Operation der Rhizarthrose als sogenannte Epping-Plastik zwar eine sichere Schmerzfreiheit, jedoch ist vor allem die Kraft beim Fingerschluss nachhaltig herabgesetzt. Um hier eine Verbesserung zu erreichen, kann auch das Daumensattelgelenk durch eine Prothese ersetzt werden.

 

Die neue Daumensattelgelenksprothese besteht großteils aus Titan und wächst dank einer besonderen Beschichtung ohne Knochenzement ein. Die Operation kann tagesklinisch erfolgen und dauert nur etwa eine halbe Stunde. Führend in der Versorgung mit der Daumensattelgelenksprothese ist derzeit das Hand-Team im Hanusch-Krankenhaus, welches derzeit die umfangreichste Erfahrung mit dieser neuen Technik hat. Die Ergebnisse sind exzellent und die Patientenzufriedenheit sehr hoch, sodass diese Operationstechnik jedenfalls empfehlenswert ist, zudem ja die Epping-Plastik immer noch als Alternative möglich wäre, sollte die Prothese aus irgendeinen Grund nicht funktionieren.

 

Die Patientinnen und Patienten erlangen dank dieses künstlichen Gelenkes innerhalb von 8 - 10 Wochen Schmerzfreiheit und eine gute Funktion der Hand. Auch der Wiedereintritt ins Berufsleben ist somit im Vergleich zu anderen Operationsmethoden deutlich beschleunigt. Eine Rehabilitation nach der Versorgung ist hier nicht unbedingt nötig, wenngleich natürlich von Vorteil. Dabei sind vor allem ergotherapeutische Übungen und funktionelle Griffübungen im Vordergrund.

 

Insgesamt ist die operative Versorgung der Rhizarthrose aus orthopädisch­ chirurgisch Sicht unterrepräsentiert und wird oft zu spät und nach viel zu hohem Leidensdruck angeboten. Das Grundproblem ist, dass das Daumensattelgelenk


 

aufgrund seiner anatomischen Form auch in bereits frühen Arthrosen-Stadien eine verminderte Beweglichkeit hat, sodass die Muskulatur um den Daumen verloren geht und auch nach operativer Versorgung beeinträchtigt bleibt. Aus diesem Grunde ist eine frühzeitige Vorstellung an einer spezialisierten Abteilung sinnvoll, und man sollte hier als Patient nicht zögern eine frühzeitige Beratung zu suchen.


Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen!

 

Empfehlungen   von    Mag.    pharm.    Esther    Schwaiger    (Vorstandsmitglied    des KOBV Österreich)

Das Wissen über die Wirkung der Arzneipflanzen bei banalen Erkrankungen hat sich leider heutzutage zu Gunsten der Einnahme von Tabletten verschoben.

Diesmal: HONIG

Seine antiseptische, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung ist medizinisch erforscht und bewiesen. Ein Enzym, welches die Bienen über ihren Speichel dem gesammelten Honig beimengen, erzeugt Wasserstoffperoxid, und dieses zerstört Bakterien. Deshalb wird Honig in der Behandlung von schwer heilenden Wunden eingesetzt. Dafür eignet sich aber nur medizinscher Honig, der von Verunreinigungen durch Gammastrahlen befreit wird, unter Medi Honey oder Manuka Honig in der Apotheke erhältlich.

Dies ist auch der Grund, warum Honig nicht erhitzt werden sollte, denn über 40 Grad werden diese Enzyme zerstört, also nur kalt geschleuderten Honig kaufen, und diesen erst verwenden, sobald die Flüssigkeit Trinktemperatur erreicht hat.

Honig soll nachweislich Blutfett- und Cholesterinwerte senken.

 

Honig enthält bis zu 180 lnhaltstoffe, vor allem Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme und Aminosäuren.

Außerdem ist er wertvoller Energielieferant: der hohe Traubenzuckergehalt sorgt für den sofortigen Energieschub und der Fruchtzucker verhindert Leistungsabfall!

Studien zeigten, dass der Genuss von einem Esslöffel Honig täglich Allergien abschwächen kann. Hierfür sollte regionaler Honig genommen werden, denn dieser enthält geringe Mengen an Pollen, die allergische Reaktionen desensibilisieren können.

Schlapp und kraftlos, 2 EL Honig decken 70 % des täglichen Eisenbedarfs.

 

Hohe Konzentration an Vitamin 86 und die Förderung der Aufnahme von Calcium, welches essentiell für unsere Hirnleistung ist, belegen eine bessere Konzentration.

Milch mit Honig, das wusste schon unsere Großmutter, hilft bei Husten. Diese Mischung mag nicht jeder, aber ein Esslöffel vor dem Schlafengehen hilft genauso!

Auch   seine   schlaffördernde  und  entspannende   Wirkung   ist  auf   Grund   von Serotoninausscheidung belegt.


Gegen trockene, juckende und schuppende Kopfhaut verwenden Sie 2 TL Honig und ein Eigelb als Haarbodenmaske.

Untersuchungen haben leider gezeigt, dass viele Firmen, (leider auch viele Bio Hersteller) ihren Honig mit minderwertigen Honig, z. B. aus China, mischen.

Sie müssen daher jetzt nur einen Imker Ihres Vertrauens finden, und schon werden Sie sich besser fühlen.